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Warenkorbabbrüche bei Shopify - so kannst du diese minimieren

Christian Schmelzle

Lesezeit
8 Minuten
Datum
23. Juli 2024

Warenkorbabbrüche sind im E-Commerce keine Seltenheit und können aufgrund der hohen Marketingkosten und Zeit, die du in die Kundenakquise steckst ganz schön frustrierend sein.

Auch wenn Warenkorbabbrüche nicht völlig vermeidbar sind, müssen hohe Abbruchzahlen nicht sein!

Warum es oft zu einem abgebrochenen Checkout Prozess kommt, was häufige Barrieren beim Einkauf sind und wie die Zahl der Warenkorbabbrüche minimiert werden kann, erfährst du im Folgenden.

Warenkorbabbrüche bei Shopify - so kannst du diese minimieren

Du investiert ins Marketing deines Shops durch teure Werbeanzeigen und aufwendige Neukundenakquise und du konntest potenzielle Kunden mit deinen Angeboten überzeugen. Trotzdem stellst du regelmäßig fest, dass eine hohe Zahl an Kunden den Warenkorb verlässt und den Kaufprozess abbricht?

Warenkorbabbrüche sind im E-Commerce keine Seltenheit und können aufgrund der hohen Marketingkosten und Zeit, die du in die Kundenakquise steckst ganz schön frustrierend sein.

Auch wenn Warenkorbabbrüche nicht völlig vermeidbar sind, müssen hohe Abbruchzahlen nicht sein!

Warum es oft zu einem abgebrochenen Checkout Prozess kommt, was häufige Barrieren beim Einkauf sind und wie die Zahl der Warenkorbabbrüche minimiert werden kann, erfährst du im Folgenden.

Darum ist der Warenkorb so entscheidend für deinen Shop

Der Warenkorb ist Bestandteil jeden Onlineshops und führt Nutzer von den Produktseiten zum Checkout. Damit leitet der Warenkorb nicht nur den Checkout Prozess ein, sondern ist gleichzeitig der Ort, wo Kunden finale Entscheidungen treffen.

Illustration vom Warenkorb und Checkout bei Onlineshops

Gerade bei Shopify Shops wird dem Warenkorb eine hohe Bedeutung zugesprochen, da dieser für Shopify Standard Tarif-Kunden nicht wirklich angepasst werden kann.

Du kannst also deine Nutzer erfolgreich durch eine optimierte User Journey durch deinen Onlineshop führen, entscheidend für einen Einkauf ist allerdings der Warenkorb. Schenkst du diesem keine Beachtung und überprüfst ihn nicht nach Optimierungsmöglichkeiten, sind im Shop durchgeführte Optimierungen umsonst, da du potenzielle Kunden verlierst.

Was genau ist ein Warenkorbabbruch?

Bei einem Warenkorbabbruch besuchen potenzielle Kunden deine Seite, legen Artikel in den Warenkorb und verlassen deinen Shop aber, ohne diese zu kaufen.
Die durchschnittliche Warenkorbabbruchrate liegt Studien zufolge bei 69%, es schließen also fast 7 von 10 Käufern den Kauf nicht ab.

Eine hohe Rate kann demnach darauf hinweisen, dass Shopbesuchern während ihrem Kaufprozess Problemen begegnen, die sie davon abhalten, den Kauf zu tätigen.

Das sind häufige Gründe für einen Warenkorbabbruch

Warum verlassen Kunden deinen Shop ohne einen Einkauf zu tätigen? Was veranlasst sie, woanders einzukaufen?

Um Warenkorbabbrüche zu minimieren und die Conversion Rate zu steigern, müssen Shopbetreiber also erkennen, was Nutzer dazu veranlasst, den Kaufprozess abzubrechen.

Die wichtigsten Gründe dafür findest du in dieser Statistik des Baymard Instituts auf einen Blick.

Statistik Baymard Institut über Gründe des Warenkorbabbruchs

Aus der Statistik geht klar hervor, dass Nutzer häufig den Einkauf abbrechen, wenn sie von zusätzlichen Kosten überrascht werden oder der Checkout Prozess umständlich ist und zu lange dauert.

Mehr zu den einzelnen Gründen und den konkreten Problemen erfährst du im Folgenden.

Technische Probleme führen zum Kaufabbruch

Häufig sind es technische Probleme, die den Einkauf erschweren und Nutzer dazu veranlassen, zur Konkurrenz zu wechseln.

Beim Checkout Prozess könnten beispielsweise Ladezeiten zu lange dauern, fehlerhafte Seiten erscheinen oder es gibt Probleme bei der Zahlung.

Um diese Fehler zu vermeiden, solltest du deshalb den Kaufprozess überprüfen und beispielsweise durch Testbestellungen Hindernisse frühzeitig ausfindig machen.

Fehlende Zahlungsmethoden

Ein großer Störfaktor beim Checkout ist das Fehlen gängiger Zahlungsmethoden. Kunden erwarten von einem professionellen Onlineshop das Angebot vielgenutzter Zahlungsmöglichkeiten und brechen den Kaufprozess ab, sollte sich die Zahlung als zu umständlich und kompliziert erweisen.

Komplizierter Checkout Prozess

Heute kaufen Kunden mittlerweile mit dem Anspruch ein, dass alles schnell und einfach gehen soll.
Verfügt dein Checkout Prozess also über unnötig viele Schritte, ist unübersichtlich gestaltet und kompliziert zu verstehen, brechen Kunden den Kauf schnell ab.

Alle zusätzlichen Schritte beim Checkout werden als Störfaktoren gesehen und führen dazu, dass Kunden die Geduld verlieren.

Ein untransparenter Kaufprozess mit vielen Schritten ist also einer der Hauptgründe, warum ein potenzieller Kunde kein Vertrauen in deine Marke setzt und lieber woanders einkauft.

Zu hohe, unerwartete Versandkosten

Kunden freuen sich darüber, ein Produkt zu einem günstigen Preis gefunden zu haben, stellen jedoch im Checkout fest, dass sie dafür unerwartet hohe Versandkosten zahlen müssen.

Dieses Szenario gehört zu den häufigsten Gründen von Warenkorbabbrüchen und führt nicht selten dazu, dass Nutzer nicht mehr zum Shop zurückkehren.

Was du dagegen unternehmen kannst, erfährst du im Weiteren.

Warenkorbabbrüche vermeiden- diese Tipps solltest du kennen

Kennst du die Gründe für Kaufabbrüche deiner Kunden, kannst du diese zum einen besser verstehen und gezielt an Optimierungen deines Shops arbeiten.

Auf Basis dieser Erkenntnisse kannst du Lösungsansätze entwickeln, dabei wird zwischen präventiven und reaktiven Maßnahmen entscheiden.
Im Folgenden findest du mehr Informationen zu präventiven Methoden und wie du diese konkret umsetzen kannst.

Schließe technische Probleme aus

Überprüfe vor weiteren Optimierungen die Funktionalitäten deines Warenkorbs auf technische Probleme hin. Spiele dazu den ganzen Kaufprozess durch und schließe aus, dass es zu Fehlern kommt.

Darauf solltest du achten:

  • Bezahlung mit allen Zahlungsmethoden funktionieren einwandfrei

  • Kaufprozess ist mit allen Endgeräten durchführbar

  • Alle Verlinkungen funktionieren

In dem Fall, dass dennoch technische Probleme auftreten sollten oder Kunden Fragen zum Checkout Prozess haben, sollten diese dich jederzeit erreichen können. Stelle deine Kontaktdaten gut sichtbar dar oder richte einen Kundenservice per Telefon/Chatfunktion ein.

Strukturiere deinen Warenkorb

Oft fungiert der Warenkorb als Ort, wo potenzielle Käufer interessante Artikel hereinlegen und anschließend abwegen, welche sie schlussendlich kaufen oder nicht.
Um Kunden bei ihrem Entscheidungsprozess zu unterstützen, solltest du deinen Warenkorb so nutzerfreundlich und übersichtlich wie möglich gestalten.

Ein Beispiel von einem guten Warenkorb, ist beispielsweise der von der Marke Paper & Tea.

Screenshot des Warenkorbs von Paper & Tea

Der Nutzer sollte die Möglichkeit haben, zu den Produkten zurückzukehren und diese miteinander zu vergleichen oder mehr Informationen einzuholen, ohne den Warenkorb abzubrechen.

Folgende Features solltest du im Warenkorb berücksichtigen:

  • Produkte erneut per Link aufrufen

  • Produktfoto, um Kunden zu versichern, dass das richtige Produkt im Warenkorb ist

  • Produkte aus dem Warenkorb löschen und Menge anpassen

  • Warenkorb-Zusammenfassung mit Gesamtpreis und ausgewiesener Mehrwertsteuer

  • Deutliche Struktur mit farblich gekennzeichneten CAT- Buttons wie "Zur Kasse"

  • Anzeige von relevanten Produktinformationen mit z.B. gewählter Farbe oder Größe

Transparenz von Preisen, Versandkosten und Rabatten

Der Warenkorb ist wie vorhin beschrieben eine übersichtliche Darstellung aller Produkte, wobei vor allem die einzelnen Preise sowie die Gesamtkosten eine Rolle spielen.

Zeige dem Kunden darum die verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten bereits im Warenkorb an.

Weitere wichtige Punkte sind beispielsweise die Ansicht der Versandkosten und Gesamtkosten. Ob du nun einen kostenlosen Versand anbietest, dieser erst ab einem bestimmten Preis kostenlos ist oder Zusatzkosten mit sich bringt- gehe sicher, dass dies übersichtlich angezeigt wird, sodass Kunden nicht von den vielleicht unerwarteten Kosten negativ überrascht werden.

Eine gelungene Darstellung der verbliebenen Kosten für einen kostenlosen Versand oder Möglichkeit an Rabattcodes findest du im Shop von Waterdrop.

Screenshot des Waterdrop Warenkorbs

Was sich Kunden in deinem Shop vor allem wünschen, ist Transparenz. Niemand möchte von verdeckten Kosten und zusätzlichem Aufwand überrascht werden.

Um negative Erfahrungen mit deinem Shop zu vermeiden, achte auf folgende Features:

  • Übersichtliche Darstellung der Einzelpreise und Gesamtsumme

  • Deutliche Auflistung der Zahlungsmöglichkeiten

  • Hervorhebung von reduzierten Preisen im Vergleich zum Originalpreis, um Vorteile zu kommunizieren

  • Klare Darstellung von Versandkosten

  • Vorschlagen passender Produkte für einen kostenlosen Versand (mehr zum Thema Warenkorbwert erhöhen, findest du hier.)

Vereinfache den Checkout Prozess

Letztendlich geht es bei der Gestaltung des Warenkorbs darum, diesen so einfach wie möglich zu gestalten, um die Nutzerführung zu optimieren.

Vermeide darum Störfaktoren wie zu viele Aufforderungen, um die Absprungrate zu minimieren.

Außerdem solltest du deine Nutzer nicht dazu zwingen ein Benutzerkonto zu erstellen oder ein langes Formular auszufüllen. Ermögliche ihnen stattdessen die Bestellung ohne Anmeldung durch Hinterlegung der wichtigsten Daten.

Ein gelungenes Beispiel dafür ist der Pipcorn Onlineshop.

Screenshot vom Pipcorn Checkout

Zusammengefasst lässt sich also feststellen, dass Nutzer bei Onlineshops vor allem auf die Einfachheit und Transparenz Wert legen. Während dies bei physischen Stores kein Problem darstellt und Kunden einen Einkauf leicht abwägen und mit anderen Produkten vergleichen können, ist dies bei Online s´Shops erstmal nicht der Fall.

Um Kunden den Entscheidungsprozess dennoch zu vereinfachen und den Einkauf als ein positives Erlebnis zu gestalten, musst du den Warenkorb entsprechend optimieren.

Wie vorhin bereits erwähnt, ist der Checkout nur bei Shopify Plus Shops anpassbar, weswegen du dich umso mehr um einen übersichtlichen Warenkorb mit allen wichtigen Features kümmern solltest.

Mit den richtigen Optimierungen und mehr Transparenz im Warenkorb lässt sich die Warenkorbabbruchrate sinken und du gewinnst langfristig mehr Kunden.

Warenkorbabbrecher zurückholen- darum lohnt es sich

Du investiert in das Marketing deines Shops, schaltest teure Werbeanzeigen und versuchst die Aufmerksamkeit auf deinen Shop zu lenken. Nutzer finden deinen Shop, legen Produkte in den Warenkorb, brechen diesen allerdings ab, trotz aller vorgenommenen Optimierungen.

Für dich bedeutet das verlorene Umsätze und unnötig ausgegebene Marketingkosten.

Auch wenn du deinen Shop völlig optimiert hast und so nutzerfreundlich und interessant wie möglich gestaltest, Warenkorbabbrecher wird es immer geben.

Nutzer brechen den Einkauf aus den unterschiedlichsten Gründen ab, über die du eben mehr erfahren hast. Verstehst du die Gründe für einen möglichen Warenkorbabbruch, kannst du eben diese Kaufabbrecher mit gezielten Maßnahmen zurückholen.

Warenkorbabbrecher besuchen deinen Shop mit der Intention sich nach Produkten umzuschauen und diese ggf. zu kaufen. Legen sie diese Produkte in den Warenkorb, bezeugen sie damit ihr Interesse am Produkt und du kannst Warenkorbabbrecher in wenigen Schritten doch noch überzeugen, den Einkauf zu tätigen. Das Zurückgewinnen von Warenkorbabbrechern ist nicht nur günstiger als die Neukundenakquise, sondern auch mit weniger Aufwand verbunden.

Wie genau du dabei vorgehen kannst, erfährst du im Weiteren.

Maßnahmen zur Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern

Um Nutzer doch noch von deinen Produkten zu überzeugen, ist die gezielte Kundenansprache wichtig.
Dabei gibt es verschiedene Maßnahmen, die du ergreifen kannst, wozu Exit Intent Popups und Warenkorbabbrecher-Mails gehören.

Verhindere Warenkorbabbrüche durch Exit Intent Popups

Die Exit Intent Technologie erkennt durch die Mauszeigerbewegung, ob ein Nutzer den Shop mit gefülltem Warenkorb verlassen möchte.

Ist dies der Fall, erscheint kurz bevor der Nutzer die Webseite verlässt ein Pop Up, wobei der Kunde durch überzeugende Inhalte schlussendlich vom Kauf überzeugt wird.

Durch diese Methode werden Nutzer unmittelbar vor dem Warenkorbabbruch überzeugt, den Kauf doch fortzusetzen und die Warenkorbabbruchrate wird verringert.

Beispiel vom Exit Intent Popup

Versende Abbrecher- E-Mails

Eine weitere Methode wenn es trotz aller Maßnahmen zum Warenkorbabbruch kommt, ist das Versenden von Abbrecher-Mails. Dabei werden persönliche E-Mails an die Kaufabbrecher versendet, um durch zielgerichtete Inhalte ihr Kaufinteresse zu wecken. Nutzer werden an die im Warenkorb zurückgelassenen Artikel erinnert und das Vertrauen zum Shop wird erneut hergestellt.

Mehr zur Nutzung von E-Mail Kampagnen zur Optimierung deines Online Business findest du hier. (Verlinkung Artikel)

Für die erfolgreiche Nutzung von Abbrecher-Mails gibt es einige Punkte, die es zu beachten gilt.

dazu bieten sich folgende tipps an:

  • Verschicke Warenkorbabbrecher-Mails relativ früh, nach dem Abbruch, solange sich Nutzer noch an deinen Shop erinnern.

  • Überzeuge Warenkorbabbrecher durch das Einsetzen passender, individueller Anreize wie z.b. Gutscheinen, Rabattcodes, Serviceangebot oder einer simplen Erinnerung an die Produkte.

  • Wähle für das Layout deiner Abbrecher-Mails ein Design, das deiner Corporate Identity entspricht, um Nutzer an deinen Shop zu erinnern und durch Professionalität zu überzeugen.

  • Beachte die gesetzlichen Regelungen für den rechtskonformen Versand von Warenkorbabbrecher-Mails und informiere dich. Mehr Infos dazu findest du z.B. hier.

  • Beseitige Bedenken, die Warenkorbabbrecher eventuell vom Kauf abgehalten haben wie beispielsweise der Lieferzeit, Rückgaberecht, Kundenbewertungen etc.

  • Achte bei den Mails auf ein nutzerfreundliches Design und deutliche CAT- Buttons.

  • Verdeutliche, dass das Produkt bald ausverkauft sein könnte und nutze Bilder, um die FOMO (Fear of Missing Out) beim Nutzer hervorzurufen.

  • Wähle eine sinnvolle Betreffzeile wie z.B.

“Hast du etwas vergessen…?”

“Nur noch ein Schritt zur Bestellung!”

“[Name]! Nutze jetzt die letzte Chance das Produkt zu bestellen!”

  • Biete den Nutzern die Möglichkeit dich durch Kontaktformulare oder einem Live-Chat zu erreichen, damit sie Vertrauen in deinen Shop aufbauen.

Fazit

Ständig neue Kunden zu erreichen und für deine Produkte zu begeistern, ist auf die Dauer aufgrund der steigenden Marketingkosten ganz schön schwierig.

Umso ärgerlicher ist es, wenn du als Shop Betreiber in deinen Online Shop Zeit, Geld und Manpower investiert, aber die meisten Kunden die Webseite verlassen, ohne einen Einkauf zu tätigen.

Mit den eben dargestellten Maßnahmen kannst du den Warenkorb nachhaltig optimieren und einige der Warenkorbabbrecher zurückholen.

Du möchtest die Conversion deines Shops optimieren und benötigst Hilfe bei der Umsetzung?

Als Shopify-Partner Agentur durften wir bereits mehrere Unternehmen bei der Einrichtung und Optimierung ihres Onlineshops helfen.

Melde dich gerne unverbindlich bei uns, wenn du Beratung brauchst oder Fragen hast!

 

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