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Google Ads – 7 kostspielige Fehler, die zu vermeiden sind

Christian Schmelzle

Lesezeit
12 Minuten
Datum
04. April 2021
Wer mit Google Ads beginnt oder sich fragt, warum unterm Strich bisher so wenig hängen bleibt, sollte sich die folgenden sieben beschriebenen Fehler durchlesen und prüfen, ob nicht einer von diesen Fehlern auch in seinem Portfolio schuld für die bisherige Situation hat.
Google Ads – 7 kostspielige Fehler, die zu vermeiden sind
Wer mit Google Ads beginnt oder sich fragt, warum unterm Strich bisher so wenig hängen bleibt, sollte sich die folgenden sieben beschriebenen Fehler durchlesen und prüfen, ob nicht einer von diesen Fehlern auch in seinem Portfolio schuld für die bisherige Situation hat.

Kampagneneinstellungen

Werbenetzwerk

Einer der meist gemachten Fehler liegt bei den Kampagneneinstellungen. Hier sollte klar überlegt sein, ob man beispielsweise die Suchnetzwerkpartner einbeziehen möchte oder nicht. Zu den sogenannten Suchnetzwerkpartnern gehören beispielsweise Yahoo, Google Maps und YouTube. Führt ein Nutzer auf den genannten oder auch weiteren Portalen eine Suchanfrage aus, so kann die Werbeanzeige auf die Suchnetzwerkpartner ausgespielt werden. Dies ist aber nicht unbedingt ein Vorteil, da die Ausspielung nicht nur bei relevanten Suchanfragen ausgespielt wird und damit eine hohe Streuung verursacht. Daher sollte klar überlegt sein, ob das Werbenetzwerk wirklich gewählt werden möchte.

Erweiterte Standortausrichtung

Wer die Einstellung “Nutzer in meiner Zielregion bzw. Nutzer, die danach suchen oder sich dafür interessieren (empfohlen)” auswählt, riskiert, dass Traffic ebenfalls aus anderen Ländern generiert wird, obwohl die Kampagne nur auf Deutschland ausgerichtet wurde. Daher sollte gerade zu Beginn ohne dieser Option begonnen werden. Irrelevante Klicks versuchen Kosten, die keinen Nutzen haben.

Planung der Werbezeiten

Durch die Einstellung von bestimmten Werbezeiten kann einiges an Budget eingespart werden. Hierzu sollte man sich den Google Ads Bericht genau unter die Lupe nehmen und nachsehen, zu welchen Uhrzeiten nur Klicks ohne Conversions anfallen. Diese Zeiten sollten dann im nächsten Schritt ausgeschlossen werden. Durch diese Maßnahme bleibt mehr Budget für die wichtigere Werbezeit vorhanden. 

Google Ads Kampagnenstruktur

Wer seine Kampagnen nicht nur einmal anlegen und laufen lassen möchte, sondern diese ebenfalls stets optimieren und auswerten möchte, benötigt von Beginn an eine klare und überlegte Struktur. Dies hat nicht nur den Vorteil, die Kampagnen zu optimieren und den Überblick zu behalten, sondern steigert ebenfalls die Qualität des Google Ads Kontos.

Wer sich bereits etwas mit Google Ads beschäftigt, wird schnell feststellen, dass die Qualität stets einen wichtigen Stellenwert hat. Je höher die Qualität des Werbekontos, der Anzeigen, der Keywords und der Landing Page, desto relevanter ist die Werbeanzeige für den Nutzer. Wer bei seinen Anzeigen oder Keywords zu allgemein gestellt ist wird u. a. mit einem geringeren Qualitätsfaktor seitens Google abgestraft. Dies hat zur Folge, dass der Klickpreis und die Ausspielung darunter leiden. Daher liegt in der Kampagnenstruktur der Grundstein des Erfolgs.

Google Ads Kampagnenstruktur

Stark begrenztes Budget

Jedes Unternehmen hat sein eigenes Budget, welches es in Google Ads investieren möchte und kann, jedoch wirken sich zu stark begrenzte Budgets negativ auf den Optimierungsfaktor und den Erfolg aus.

Tagesabdeckung der Keywords

Durch die Einblendung der Spalte “Anteil an möglichen Impressionen im SN” kann herausgefunden werden, wie oft die eigenen Anzeigen den Suchenden zur Verfügung gestellt werden. Dies ist ein extrem wertvoller Indikator, um herauszufinden, ob das aktuelle Tagesbudget passt oder nicht. Sehr häufig wird bei Google Ads der Fehler gemacht, dass je Anzeigengruppe zu viele Keywords eingebucht werden und zudem das Tagesbudget zu stark reduziert ist. Dies hat den Nachteil, dass die Anzeigen nur einer Handvoll der Suchenden ausgespielt werden und daher wertvolle Kunden verloren gehen. Aus diesem Grund sollte bei einem niedrigeren Tagesbudget auf weniger Keywords konzentriert werden. Im nächsten Schritt sollte das Tagesbudget stetig dementsprechend optimiert werden, bis der Impression-Share mindestens 80 % umfasst und gehalten werden kann.

Keyword-Optionen

Bei den verfügbaren Keyword-Optionen kann kontrolliert werden, wie breit oder gezielt der jeweilige Suchbegriff ausgespielt werden soll. Ebenfalls sollten die Suchanfragen der vorherigen Tage stets kontrolliert werden und nicht passende Suchanfragen in die auszuschließenden Keywords hinterlegt werden. So werden schnell und dauerhaft unnötige Kosten begrenzt.

Zur Auswahl stehen folgende Optionen:

Passende Wortgruppe

Die Option “Passende Wortgruppe” – hier werden die Anzeigen nur bei ähnlichen Suchanfragen der gebuchten Keywords geschaltet.

Beispiel-Keyword: “mützen für herren”

Beispielsuchanfrage: blaue mützen für herren

Genau passend

Bei der Option “Genau passend” werden die Keywords exakt so verwendet wie angegeben. Ähnliche Suchanfragen werden hierbei nicht berücksichtigt.

Beispiel-Keyword: [mützen für herren]

Beispielsuchanfrage: mützen für herren 

Weitgehend passend

Die Option “Weitgehend passend” wird häufig dafür verwendet, um eine hohe Reichweite und Sichtbarkeit hervorzurufen. Dies rührt daher, da verwandte Suchanfragen und sitzungsbasierte Suchanfragen berücksichtigt werden.

Beispiel-Keyword: mützen für herren

Beispielsuchanfrage: mützen für herren kaufen

Modifizierer für weitgehend passende Keywords

Die Option “Modifizierer für weitgehend passende Keywords” grenzt die Reichweite etwas ein, da die Suchanfrage alle Wörter enthalten muss. 

Beispiel-Keyword: +mützen für +herren

Beispielsuchanfrage: schals und mützen für herren

 

Zu wenige Anzeigen je Anzeigengruppe

Je Anzeigengruppe möchte Google mindestens drei Textanzeigen angelegt haben. Der Hintergrund ist, dass auf diesem Weg getestet werden kann, welche Anzeige den größten Erfolg hat. Wer nur mit einer Anzeige arbeitet kann dies nie herausfinden. Des Weiteren sollten Anzeigen stets optimiert werden, um stets noch bessere Erfolge einfahren zu können. Wer Anzeigen nur einmal anlegt und laufen lässt, wird viel Potenzial auf der Strecke liegen lassen. Achtung: Mit der Einstellung der Anzeigenrotation “Optimieren: Leistungsstärkste Anzeigen bevorzugt bereitstellen” wird in der Praxis nicht die conversionstärkste Anzeige, sondern die klickstärkste Anzeige ausgespielt. Dies ist aber in der Regel nicht im Sinne des Werbetreibenden, daher sollte diese Option besser deaktiviert werden und die Anzeigen manuell geprüft und wo nötig, deaktiviert werden.

Gebotsstrategien

Nicht jede Gebotsstrategie eignet sich für jeden. Hier sind die richtigen Voraussetzungen das Zauberwort. Keiner auf dieser Welt kann schnell Daten analysieren, auswerten und Gebotsanpassungen vornehmen wie ein Algorithmus. Aber Stopp: Damit der Algorithmus das auch nachhaltig kann, benötigt er Daten. Google selbst gibt für die Gebotsstrategien “Ziel-CPA und Ziel-ROAS” an, dass mindestens 15 Conversions je 30 Tage vorhanden sein müssen, um erfolgreich optimieren zu können. Sind die Conversions jedoch noch geringer, sollten diese Gebotsstrategien außer Acht gelassen werden.

Google Ads Gebotsstragien

Anzeigenerweiterungen

Google Ads Anzeigen mit Anzeigenerweiterungen nehmen nicht nur mehr Platz ein, sondern sind zudem auffälliger und werden häufiger geklickt. Ebenfalls bieten Anzeigenerweiterungen die Möglichkeit weitere Informationen wie beispielsweise USPs herauszustellen und damit die Qualität der Anzeige zu verbessern.

Diese Erweiterungen stehen bei Google Ads zur Verfügung:

  • Sitelink Erweiterung
  • Erweiterung mit Zusatzinformationen
  • Snippet Erweiterung
  • Anruferweiterung
  • SMS Erweiterung
  • Standorterweiterung
  • Affiliate Erweiterung
  • Preiserweiterung
  • App Erweiterung
  • Rezensionserweiterung
Beispiel von Google Ads Anzeigenerweiterungen

Keine vorhandene Customer Journey-Strategie

Google Ads sollte niemals eigenständig behandelt werden, sondern stets im Kontext der gesamten Customer Journey. Google Ads ist selten der einzige Kanal, über den Suchende angesprochen werden. Weitere Kanäle sind beispielsweise Social Media Marketing, Content Marketing, Remarketing oder Suchmaschinenoptimierung (SEO). Generell sollten Kampagnen immer im Gesamtbild betrachtet werden.

Google Ads ist dann ein guter Kanal, sofern bereits Nachfrage zu einer Dienstleistung oder einem Produkt vorhanden ist und der Suchende aktiv danach sucht. In der Inspirationsphase ist Google Ads eher weniger gut geeignet. In diesem Fall wäre Facebook der bessere Kanal. Da sich jeder Nutzer an einer leicht anderen Stelle der Customer Journey befindet, ist es so wichtig, eine ganzheitliche Customer Journey-Strategie anzuwenden und so einen Funnel zu kreieren, der den Nutzer stets an der richtigen Stelle abholt.

Eine Kombination aus Google Ads und Facebook Marketing kann sich nicht nur für größere, sondern ebenfalls für kleinere Unternehmen mit begrenztem Budget, interessant sein.

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